Kinderarmut im Blick
Zugänge schaffen
für arme Kinder und Familien
im Landkreis Osnabrück
Armut ist ein strukturelles Problem
und eine der größten kommunalen Herausforderungen. Der Landkreis Osnabrück widmet sich daher aktiv und systematisch dem Thema Kinderarmut, unter anderem im Rahmen des Konzepts „Präventionsketten“ unter dem Motto „Zugänge schaffen – Barrieren abbauen – Lücken schließen!“.
Mit Hilfe dieser Checkliste können Sie Ihre Arbeit für und mit armen Familien überprüfen und Ihren Blick und Ihr Handeln kritisch hinterfragen:
Was kann ich im Arbeitsalltag tun, damit arme Kinder und ihre Eltern am gesellschaftlichen Leben besser teilhaben können?
Nutzen Sie die nachfolgende Checkliste, um bestehende und zukünftige Angebote und Leistungen zu überprüfen – oder aber neue Projekte armutssensibel zu gestalten!
Kinderarmut – Warum ist das Thema so wichtig?
Armut weckt zunächst die Assoziation mit einem Mangel an Geld, und auch im Verwaltungsalltag wird die Kategorie Einkommensarmut in der Regel hinzugezogen, um das Ausmaß an Betroffenheit innerhalb bestimmter Bevölkerungsgruppen abzuschätzen (z. B. SGB II-Quoten, relative Armutsquote in Form von Einkommensvergleichen, Schichtindizes, …). Doch die Folgen von Armut sind weitaus vielschichtiger als Geldknappheit: Denn Armut wirkt sich vor allem auch negativ auf die Chancen auf Bildung, Gesundheit und soziale Beziehungen aus. Für Kinder bedeutet das Aufwachsen in einer armen Familie besonders schwere Folgen – für ihre aktuelle Entwicklung und ihre spätere gesellschaftliche Situation.
Armut zeigt sich im Alltag von Familien manchmal sehr deutlich, manchmal aber eben auch versteckt – vor allem dann, wenn das wirtschaftliche Einkommen einer Familie am unteren Rand liegt, oder sie Leistungen des SGB II nicht in Anspruch nehmen. Nicht alle Familien kennen eventuelle Unterstützungsansprüche oder wollen sie in Anspruch nehmen.
Kinderarmut und Verwaltungshandeln – Wo lässt sich ansetzen?
Die fachdienstübergreifend besetzte Arbeitsgruppe Präventionsketten hat beispielhaft relevante verwaltungsbezogene Arbeitsfelder und Aufgaben gesammelt, in denen das Thema Kinderarmut eine direkte oder indirekte Rolle spielt. Obwohl kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht, wird deutlich: In allen Fachdiensten und Referaten gibt es Berührungspunkte!
Klicken Sie hier für die digitale Pinnwand mit Informationen zu Kinderarmut & Armutssensibilität!
Kinderarmut im Landkreis Osnabrück – Wie ist die aktuelle Situation?
Im bundesweiten Vergleich ist die Kinderarmutsquote des Landkreises Osnabrück mit 6,16 %[1] vergleichsweise niedrig (BRD: 13,21 %[2]). Dennoch gibt es großen Handlungsbedarf! Es existieren deutliche Unterschiede zwischen den Landkreisgemeinden und auch innerhalb der Ortschaften und Nachbarschaften. Besonders häufig von Armut betroffen sind Kinder aus alleinerziehenden Familien, Kinder mit mehr als zwei Geschwistern und Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund.
[1] Quelle [2] Bundesagentur für Arbeit (2020)
SG = Samtgemeinde
Datenbasis
Statistik Bundesagentur für Arbeit: Bestand an Personen unter 15 Jahren in SGB II-Bezug
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Bestand an Personen (PERS) unter 15 Jahren, revidierte Zahlen des Berichtsmonats Dezember 2020, Daten nach Wartezeit von 3 Monaten, Auftragnummer 316706.
Eigene Berechnungen des Landkreises Osnabrück, Jugendamt (Janna Fabian)
Bevölkerungsbestandszahlen vom 31.12.2020
Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (Onlinedatenbank – Tabelle A100002G) und Statistisches Bundesamt (Gensis-Online – Tabelle 12411-0005)
Zusammenstellung: Landkreis Osnabrück, Referat für Strategische Planung (Bernward Lefken)